Solwodi ist eine von Sr. Lea Ackermann gegründete Organisation, die sich um Frauen kümmert, die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel geworden sind. Kriminelle Menschenhändler versprechen meist jungen Frauen in ärmeren Ländern ein tolles Leben in Deutschland. Mit großen Hoffnungen auf ein menschenwürdiges Dasein glauben sie den verheißungsvollen Versprechungen, sie verlassen ihre Heimat und finden sich plötzlich in einem fremden Land wieder, in dem sie nicht einmal die Sprache verstehen. An Zuhälter verkauft, werden sie oftmals unter Anwendung von brutalster Gewalt zur Prostitution gezwungen. Völlig eingeschüchtert und ohne Geld haben sie kaum eine Chance, ihren Peinigern zu entfliehen.
Solwodi gibt es in vielen großen deutschen Städten. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen arbeiten eng mit der Polizei und anderen Behörden zusammen, um den betroffenen Frauen
- die Rückkehr in ihr Heimatland zu ermöglichen
- eine Schutzwohnung anzubieten, in denen sie von den Menschenhändlern nicht gefunden werden und wo sie erst einmal sicher sind
- psychologische und/oder ärztliche Betreuung zu geben
- einen Rechtsanwalt bei gerichtlichen Verfahren an die Seite zu stellen.
Jedes Schuljahr kommt eine Mitarbeiterin von Solwodi Augsburg zu uns, um unsere Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen über dieses sensible Thema zu informieren.
In diesem Vortrag erfahren die Klassen auch von den Machenschaften von sogenannten „Loverboys“ – Männern, die zu jungen Frauen eine angebliche Liebesbeziehung aufbauen, sie emotional abhängig machen, um sie dann zu prostituieren.
Uns als Schule ist es ein großes Anliegen, unsere Klassen einerseits für die Not von Mädchen, Jungs und Frauen zu sensibilisieren, die körperliche und sexuelle Gewalt und Erniedrigung erfahren müssen. Außerdem lernen sie in Solwodi eine Organisation kennen, an die sie sich wenden können, falls sie selbst oder jemand aus ihrem Umfeld Hilfe benötigen sollten.
Beate Trampert, RL i. K.